Wird Foxconn schon bald Elektroautos für Apple bauen? Und warum Sri Lanka jetzt eine Hungersnot droht.

Foxxconn Modell C. Foto: Foxconn, rechtefrei.Foxxconn Modell C. Foto: Foxconn, rechtefrei.

Die Asien-Presseschau vom 28. März 2022 – Vor allem all den bedrückenden Nachrichten aus dem Rest der Welt geschuldet, wollen wir den Presse-Überblick aus Asien hier mal wieder mit einer guten Nachricht beginnen. Im Rennen nämlich, mehr Elektrofahrzeuge auch in Asien auf die Straße zu bringen und somit – hoffentlich bald – die verheerende Luftqualität im bevölkerungsreichsten Kontinent zu verbessern, wird nun auch Foxconn mitmischen.

Foxconn (in Chinesisch 鴻海, „Hon Hai“ ) das ist der weltgrößte Auftragsfertiger für Elektronik mit Kunden wie Apple, Intel und Sharp. Fast alle iPhones gehen bei Foxconn vom Band. Der Firmenstammsitz ist in Taiwan beheimatet, produziert wird in China, wo knapp eine Million Arbeiter für den Konzern beschäftigt sind. Wahrhaft ein Schwergewicht auf dem Elektronik-Markt.

Der iPhone-Hersteller hat nun angekündigt, dass er bereits am 18. Oktober, dem „Foxconn Tech Day“, mit den Vorbestellungen für seinen Geländewagen Model C beginnen wird. Die Autos sollen schon in der ersten Hälfte des Jahres 2023 ausgeliefert werden. Der Preis wird unter 36.000 Dollar liegen und wäre, wenn das Auto so gut funktioniert, wie die Smartphones „Made bei Foxconn“, aber „sold by Apple“ eine willkommene Bereicherung des Marktes für Elektrofahrzeuge.

Aber nicht nur das. Foxconns Ambitionen sind eng mit seinem Hauptkunden Apple und seinen eigenen Ambitionen im Automobilbereich verknüpft. Analysten vermuten nun, dass Foxconn dabei helfen könnte, das Fahrzeuggeschäft von Apple aufzubauen.

Das würde wohl Apple-Aktionäre besonders freuen. Denn Spekulationen, dass der Smartphone-Hersteller in den Automarkt einsteigen würde, hatte in der Vergangenheit bereits mehrmals den Kurs der Aktie beflügelt.

SupChina. 23. März 2022. Screenshot.

Nicht ausgeschlossen ist aber, dass Foxconn selbst in den lukrativen Markt um die Zukunft des Automobils einsteigen will. Im Laufe des letzten Jahres hat der Elektronikfertiger nämlich in rascher Folge Verträge über den Kauf einer Fabrik in Ohio, eine Partnerschaft mit der europäischen Automarke Stellantis, und die Herstellung von Autos für das in Los Angeles ansässige Elektroauto-Startup Fisker abgeschlossen.

Nicht nur Elon Musk, sondern wohl auch Herbert Diess und Ola Källenius werden in den nächsten Monaten genau beobachten, was Foxconns weitere Schritte sind.

Nun die schlechten Nachrichten.

Hunger, den kennen gerade junge Menschen in Ost- und Südostasien nur noch aus den Erzählungen der älteren Generation. Aber nun kehrt die Geisel des Kontinents ausgerechnet auf die Touristeninsel Sri Lanka zurück. Zwei Jahre Covid-19-Pandemie, der damit einhergehende Zusammenbruch des Tourismus und eine völlig aus dem Ruder gelaufene Wirtschaftspolitik unter dem Familienclan der Rajapaksas haben das Land an den Rand des Zusammenbruchs geführt.

Die Regierung hat nun das Ausland um Nahrungsmittelhilfe gebeten und die Volksrepublik China sprang als erste Nation ein. „Der Sprecher der chinesischen Botschaft erklärte, Botschafter Qi Zhenhong habe Premierminister Mahinda Rajapaksa kürzlich über die Entscheidung informiert,“ schreibt die in Colombo erscheinende Tageszeitung The Island, „dem in Schwierigkeiten steckenden Sri Lanka 2.000 Tonnen Reis zur Verfügung zu stellen und dem Premierminister versichert, dass China die Entwicklung der Insel im Rahmen seiner Möglichkeiten weiterhin unterstützen werde.“

Was das Blatt vergaß zu erwähnen, ist der nicht unwesentliche Umstand, dass die Inselnation erst durch unsinnige Großprojekte und überzogene Kredite aus China in die gegenwärtige Misere geraten ist.

BBC Asia. 28. März 2022. Screenshot.

Noch erschütternder ist aber das, was der britische Nachrichtensender BBC über die grauenhaften Menschenrechtsverletzungen, Folter, Vergewaltigungen und Zwangsarbeit in den Verliesen des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un zusammengetragen hat.

Da wurde etwa eine BBC-Informantin Zeuge, wie eine Mitgefangene im achten Monat zu einer Abtreibung gezwungen wurde. Sie behauptete, das Baby habe überlebt, sei aber in einem Wasserbecken ertränkt worden.

„Sie schlagen dir mit einem Holzstock auf den Oberschenkel,“ berichtet eine andere ehemalige Gefangene. „Du gehst rein, aber du kriechst raus. Ich konnte nicht zusehen, wie andere Leute geschlagen wurden, und wenn ich den Kopf wegdrehte, zwangen sie mich, es mir anzusehen.“

Es sollte hier nicht unerwähnt bleiben, das Nordkorea zu den fünf Ländern gehört, die vor zwei Wochen in der UN-Generalversammlung gegen eine Verurteilung des Einmarschs von Russland in die Ukraine gestimmt haben.

Japan Today. 14.Januar-2022. Screenshot.
Japan Today. 14.Januar-2022. Screenshot.

Anbei die Links dazu aus den englischsprachigen Tageszeitungen in Süd-, Südost- und Ostasien sowie anderen Weltregionen.*

Geopolitics + South China Sea – Asia on Ukraine Invasion:

Security. Opinion: East Asian security after UkraineThe Korea Herald

South China Sea. Philippines slams Chinese ship’s dangerous maneuveringInquirer 

In the Global South, China is pitching its Ukraine stance as an antidote to Western hypocrisySupChina

Nepal and China sign nine agreements – The Kathmandu Post

North Korea’s ICBM launch crystallizes conflict among US, China, Russia – The Korea Herald

China + Hongkong + Taiwan:

Global Times. 27. März 2022. Screenshot.

China wants to normalize relations with India. Will it work? – Supchina

Australia. Morrison declines to meet new Chinese envoy, continues anti-China rhetoric to boost re-election bid – Global Times

Domestic Politics:

Japan. Kishida calls nuclear threat ‘increasingly real’ as nonproliferation goals fadeThe Japan Times

Indonesia. Editorial: G20 presidency: Firm but calmThe Jakarta Post

The Jakarta Post. 28. März 2022. Screenshot.

Poverty Nepal. Deprivation, hunger and infant deaths in a remote Bajura village – The Kathmandu Post

Myanmar Crisis:

Myanmar military vows to crush terrorist groups and their supporters until peace and stability is restored: SAC chairman – Eleven Media

Cracks Appear in the Myanmar Military – The Irrawaddy

Covid-19 + Vaccine + Science:

Shanghai locks down half the city to nail growing Covid-19 outbreak – Bloomberg Xinhua for The Straits Times

All eyes on China. New lockdowns in key industrial cities are causing a rethink about global supply chainsBangkok Post

Hong Kong Free Press. 26. März 2022. Screenshot.

Covid-19: 8 charts show how Hong Kong is coping with its worst outbreak yetHong Kong Free Press

Business + Economy:

Sri Lanka asks for food aidThe Island 

Banking + Money + Crypto:

Scammers in region target SingaporeThe Straits Times

Enquirer. 26. März 2022. Screenshot.

Media + Tech:

Thailand Opinion: A Week of Army-run TV5 Diplomatic Blunder on Russia and Ukraine News – Khaosod

Taiwan. Foxconn will launch its own electric car brand. Taiwanese giant Foxconn is launching a new line of electric vehicles, as the Apple supplier aims to build itself into a premium car brand.Supchina

Climate + Environment:

Inquirer. 26. März 2022. Screenshot.

Volcano Philippines. Taal eruption forces 9,000 residents to evacuate – Inquirer 

Culture + Life Style + Travel:

Japan. ‚Drive My Car‘ wins Oscar for best international film – Focus Japan

China. The rise and rise of the instant noodle nation China Daily

Pakistan History. BLASPHEMY IN THE BRITISH RAJDawn

Japan Today. 28. März 2022. Screenshot.

Crime + Law + Espionage:

Philippines. Opinion: If Marcos Jr. becomes presidentInquirer 

Beatings and forced abortions: Life in a North Korea prison BBC Asia

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Über den Autor

Jürgen Kremb
... ist ein deutscher Autor, Journalist und Auslandskorrespondent, der vorwiegend zu Asien, Menschenrechten und den Sicherheitsdiensten publiziert. Er studierte und lehrte Ostasienwissenschaften (Japanologie, Sinologie, Tibetologie), Volkswirtschaft und Journalismus an der FU Berlin sowie an der Pädagogischen Hochschule in Taipei/ Taiwan. Als Autor schrieb er für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften im deutschsprachigen Raum. Dazu berichtete er für dpa, den Hörfunk und leitete mehr als zwei Jahrzehnte die SPIEGEL-Redaktionsvertretungen in Beijing, Singapur und Wien. Heute lebt Jürgen Kremb als Berater und Startup-Unternehmer in Wien und meist Singapur, von wo er sich gelegentlich auch für die NZZ und das Handelsblatt meldet.

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