Während die Generäle Myanmars die Kinder des eigenen Landes metzeln, veranstalten Chinas staatliche Banken in Entwicklungsländern, die sich mit Krediten aus Peking verschuldet haben, ein Blutbad der anderen Art. Der Thinktank AIDDATA hat zahlreiche, stets geheime Kreditverträge kleiner Länder mit dem kommunistischen Riesen durchgeackert und stellt fest, dass die Kreditnehmer in eine Art politische und wirtschaftliche Schuldknechtschaft mit China per Unterschrift gerutscht seien. Zitat: “Chinas Auslandskredite räumen den Schuldnern meist deutlich schlechtere Bedingungen ein als die Abkommen anderer großer Gläubigerländer. Sie beeinflussten die Innen- und Außenpolitik der Empfängerstaaten, heißt es in der Studie, und erschwerten internationale Kreditvereinbarungen”.
Warum läßt sich die Regierung eines armen Landes darauf ein? Ganz einfach, weil sich die herrschenden Despoten in den Dritt-Weltländern und in China damit die Tasche füllen. Normalerweise laufen derartige Deals folgendermaßen ab: Das Geschäft wird über einen Vermittler eingefädelt, dessen Gebühren deutlich über dem Markt üblichen liegen. Nicht selten ist das eine Briefkastenfirma in Hongkong, Macau oder einem anderen Steuerparadies. Bezahlt aber wird aus der Staatskasse der Gläubigernation. Die Gewinne daraus sprudeln dann an die Vettern und Kinder, Verwandte und Freunde der Eliten beider Seiten.
Ein vermeintliches Win-Win-Geschäft ausgeheckt von Wolfsdiplomaten und Shanghaier Bankern, eingetütet in den Hinterzimmern des globalen Südens. In Peking legt man das freilich etwas Anders aus. Es soll nämlich heißen: “China always wins”. Denn sollten Pekings schmierige Diktatorenamigos in den jeweiligen Ländern gestürzt werden oder den Deal sonstwie in Frage stellen, darf der gierige Drache aus Fernost die eh viel zu teuer gebauten Häfen und Brücken, strategische Ölfelder und Rohstoffmine als Pfand einbehalten. (Auszüge aus: Die Asien-Presseschau – 1. April 2021)
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